Grundlegende Verhaltensregeln
Die folgenden Verhaltensregeln helfen Unfälle vermeiden. Sie gelten selbstverständlich nicht nur für Sie, sondern auch für Ihre Kinder.
-
Nähern Sie sich einem Pferd nie direkt von hinten. Pferde haben fast
Rundumsicht, aber direkt hinter ihnen befindet sich ein toter Winkel (siehe
Abbildung). Deshalb können sie sich erschrecken, wenn Sie sich ihnen von
hinten nähern.
Ausserdem stehen Sie dort auch gefährlich, falls das Pferd nach Ihnen
treten sollte. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, dass Sie von hinten
auf das Pferd zu gehen, sprechen Sie das Pferd mit seinem Namen an und vergewissern
Sie sich, dass es Sie bemerkt hat und Ihnen freundlich gesinnt ist, bevor Sie
sich ihm nähern.
-
Verhalten Sie sich ruhig und achten Sie auch darauf, dass die Geschwister Ihres
reitenden Sprösslings im Pferdestall nicht herumtoben. Herumgefuchtel,
Schreien und Aufregung kann Pferde unruhig machen oder gar verängstigen.
-
Füttern Sie Pferde nur mit Erlaubnis des Besitzers. Zuviel und falsches
Futter macht Pferde krank. Auch sind nicht alle Pferde so lieb wie sie aussehen;
manche schnappen vielleicht nach Ihnen.
-
Füttern Sie Pferde nicht, wenn sich diese in einer freilaufenden Gruppe
befinden. Schnell fühlt sich ein Pferd ungerecht behandelt oder will
das Futter gegen andere verteidigen. Sie könnten bei einer Keilerei zwischen
die Pferde geraten.
-
Bieten Sie einem Pferd Futter immer auf der flachen Hand an, so wie es das
untenstehende Foto zeigt. Ihre Finger könnten
sonst versehentlich zwischen seine Zähne geraten.
-
Wenn Sie hinter einem Pferd durchgehen müssen, halten Sie einen Mindestabstand
von einer Pferdelänge. Je nach Grösse des Pferdes sind das zwischen
1,5 und 3 m. So sind sie ausserhalb der Gefahrenzone, wenn das Pferd ausschlagen
sollte. Ist dies nicht möglich, so gehen Sie so nah am Pferd vorbei, dass
Sie fast Körperkontakt zu ihm haben und legen Ihre Hand auf sein Hinterteil.
Sollte das Pferd nun ausschlagen, hat es noch nicht so viel Schwung entwickelt,
als dass der Tritt Ihnen etwas anhaben könnte.
-
Tragen Sie im Pferdestall keine Sandalen und laufen Sie dort auch nicht barfuss
herum. Feste Schuhe
schützen
die Füsse
vor Verletzungen, falls ein Pferd versehentlich drauftreten sollte.
-
Beachten und respektieren Sie Gebote, Verbote und Warnschilder im Pferdestall
oder auf der Weide. Gewisse Anweisungen mögen Ihnen zwar vielleicht unsinnig
erscheinen, in der Regel gibt es jedoch gute Gründe dafür und als
Gast im Pferdestall haben Sie sich daran zu halten.
-
Fassen Sie Pferden nie einfach so plötzlich an den Kopf. Das ist unhöflich
und respektlos dem Pferd gegenüber und es könnte darauf je nach Charakter
mit Unmut oder Abwehr (Schnappen) reagieren. Wenn Sie streicheln wollen, so
streicheln Sie das Pferd an der Schulter und am Hals. Das lassen sich fast
alle Pferde gefallen.
-
Streicheln Sie insbesondere keine kranken Pferde mit struppigem Fell, seltsamen
Veränderungen der Haut ö. Ä. Sie könnten Ungeziefer, Flechten
oder Hautpilze usw. haben, die unter Umständen auch auf den Menschen
oder andere Tiere übertragbar sind.
-
Provozieren Sie nicht! Wenn ein Pferd seinen Unmut äussert, indem es die
Ohren anlegt oder nach Ihnen schnappt, lassen Sie es bitte in Ruhe.
-
Setzen Sie Ihr Kind keinesfalls auf ein Pferd, wenn Sie nicht zuvor den Besitzer
um Erlaubnis gefragt haben und dieser das Pferd hält. Vor allem auf der
Weide hat nicht jedes Pferd Lust auf einen Reiter und im dümmsten Fall «überfallen» Sie
damit ein Pferd, das noch gar nicht eingeritten worden ist oder aus gesundheitlichen
Gründen nicht geritten werden darf. Nur weil ein Pferd brav und süss
aussieht, muss es noch lange nicht brav sein! Es kann buckeln und Ihr Kind
abwerfen.
-
Wenn Ihr Kind mit seinem Schulpferd Schwierigkeiten hat, versuchen Sie als
Laie bitte nicht, ihm selber zu helfen. Es ist besser, wenn jemand hilft, der
etwas von Pferden versteht, sprich der Reitlehrer, Pferdepfleger oder ein erfahrener
Reiter aus dem Stall.